Jahrestagung 2025

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14.09.2025 12:00 Uhr
bis 17.09.2025 18:00 Uhr

Universität zu Köln
Albertus-Magnus-Platz
50923 Köln
Deutschland

Organisatoren

Lokale Organisation: Felix Bierbrauer (Universität zu Köln)
Kerntagung: Achim Wambach (ZEW)
Offene Tagung: Philipp Schmidt-Dengler (Universität Wien)

Kerntagung: Revival of Industrial Policy

Industriepolitik ist wieder in Mode, nachdem es lange Zeit verpönt war. Die ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Enrico Letta und Mario Draghi empfehlen in ihren Berichten für das EU-Parlament und die EU-Kommission eine massive Stärkung der Industriepolitik in Europa. Eckpfeiler der Wirtschaftspolitik der neuen EU-Kommission ist der „Clean Industrial Deal“, der die Transformation der Wirtschaft mit der „Wettbewerbsfähigkeit“ der Industrie in Einklang bringen will. Auch in Deutschland, dem Land mit dem höchsten Industrieanteil am BIP in Europa, wird um Ausmaß und Ausrichtung der Industriepolitik gerungen.

Die Auslöser für dieses Revival sind vielfältig. Dazu gehören neben der schwachen Produktivitätsentwicklung in Europa die Transformation zur Klimaneutralität sowie die neuen geopolitischen Spannungen und die damit verbundene Notwendigkeit einer resilienteren Wirtschaft in Europa.

In der Wissenschaft ist „Industrial Policy“ kein eigenes Forschungsfeld, sondern wird aus verschiedenen Bereichen heraus bearbeitet. Die Keynote-Vorträge der Jahrestagung greifen Aspekte aktueller Entwicklungen in der Forschung zu Industriepolitik auf und zeigen, wo weiterer Forschungsbedarf besteht.

Reka Juhasz (University of British Columbia) ist Mitgründerin der “The Industrial Policy Group”, die sich mit empirischen Fragen der Industriepolitik beschäftigt, mit dem Ziel „basic insights into global industrial policy practice“ abzuleiten. Pol Antras (Harvard University) ist ein führender Außenwirtschaftsexperte und wird in seinem Vortrag auf Handel und Versorgungssicherheit eingehen. Ein weiterer Beitrag wird sich mit Fragen des Zusammenspiels von Industrie- und Wettbewerbspolitik befassen.

Das Kerntagungspanel beschäftigt sich mit der europäischen Industriepolitik und ihrem geopolitischen Umfeld. Die USA mit ihrem Inflation Reduction Act sowie China nutzen Subventionen zur Förderung der heimischen Wirtschaft. Dabei sehen internationale Abkommen Grenzen für die Industriepolitik vor. Die Welthandelsorganisation erlaubt Zölle zum Ausgleich von Subventionen in Drittstaaten. Die Beihilfenkontrolle der EU untersagt staatliche Subventionen aus EU-Staaten weitgehend, und die EU hat gerade eine neue Verordnung verabschiedet, um auch gegen Subventionen aus Drittstaaten im Binnenmarkt vorgehen zu können. Wie soll sich die EU in dieser Lage mit ihrer Industriepolitik positionieren? Welche Maßnahmen sind geplant, welche wirken? Das Panel setzt sich aus Personen der Politik und der Wissenschaft zusammen.

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