Geschichte

Geschichte

Heute

Der Verein für Socialpolitik ist heute eine der weltweit ältesten und der in der D-A-CH-Region größten Vereinigungen von Wirtschaftswissenschaftlerinnen und Wirtschaftswissenschaftlern und dort auch die größte Professorenvereinigung. Unsere Organisation hat das Ziel, die Entwicklung und Internationalisierung der Wirtschaftswissenschaften und verwandter Gebiete zu fördern.

Die frühen Jahre

Der Verein für Socialpolitik wurde im Jahr 1873 gegründet. Die Vereinsgründung geht auf eine im Jahr 1872 einberufene Versammlung von Persönlichkeiten aus Publizistik, Wissenschaft, Politik und Wirtschaft zurück. Sie richtete sich einerseits gegen die von der deutschen Manchesterschule betriebene Politik des Laissez-faire in der Sozialpolitik und andererseits gegen die sozialrevolutionären Ideen des aufkommenden Sozialismus.

Die Gründer des Vereins, für die bald die Bezeichnung "Kathedersozialisten" üblich wurde, wollten nach den Worten des langjährigen Vorsitzenden (1890 - 1917) Gustav Schmoller "auf der Grundlage der bestehenden Ordnung die unteren Klassen soweit heben, bilden und versöhnen, dass sie in Harmonie und Frieden sich in den Organismus einfügen". Bereits unter Schmoller begann die von schweren inneren Auseinandersetzungen gekennzeichnete Entwicklung von einem sozialpolitischen "Agitationsverein" zur politisch neutralen, fachübergreifenden Gesellschaft.

Auflösung und Neugründung

Nach der Veröffentlichung von 190 Bänden der "Schriften des Vereins für Socialpolitik" wurde diese Entwicklung 1936 unterbrochen, als sich der Verein freiwillig auflöste, um dem Versuch der Gleichschaltung und Überführung in die regimetreue "Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Gesellschaft" zu entgehen. Bereits im Jahre 1948 wurde der Verein für Socialpolitik wiedergegründet.

Zusätzliche Informationen

Im Jahr 2010 wurde die historische Entwicklung des Vereins für Socialpolitik an der Universität Graz in einer Masterarbeit untersucht (vgl. Oschina, Susanne: „Die Entwicklung des Vereins für Socialpolitik von seiner Gründung bis 1980“, Graz, 2010).