Reinhard-Selten-Preis 2021

Reinhard-Selten-Preisträgerin 2021 ist Alina Bartscher (Denmark National Bank).

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Alina Bartscher

Im Rahmen der Jahrestagung 2021 des Vereins für Socialpolitik wurde Alina Kristin Bartscher der Reinhard-Selten-Preis (Young Author Best Paper Award) des Jahres 2021 verliehen. Almuth Scholl (Leiterin der Programmkommission 2021) würdigte das Paper der Preisträgerin während der virtuellen Vereinstagung als herausragend:

It Takes Two to Borrow: The Effects of the Equal Credit Opportunity Act on Homeownership and Mortgage Debt of Married Couples

In den USA war es bis in die 1970er Jahre üblich, bei Kreditanträgen von verheirateten Paaren das Einkommen der Ehefrau nur teilweise zu berücksichtigen. 1974 trat ein Gleichbehandlungsgesetz (Equal Credit Opportunity Act) in Kraft, das solch eine Art der Geschlechterdiskriminierung unterband. Alina Kristin Bartscher nutzt diese legislative Änderung als ein natürliches Experiment, um die ökonomische Relevanz von einkommensabhängigen Kreditbeschränkungen zu analysieren. In einer überzeugenden empirischen und theoretischen Analyse zeigt sie, dass die gelockerten Kreditbeschränkungen die Wohneigentumsquote und das Arbeitsangebot von Frauen signifikant erhöht haben. Die Arbeit ist ein herausragender Beitrag und liefert wichtige Erkenntnisse zu einer ökonomisch und gesellschaftlich relevanten Fragestellung.

Der Verein für Socialpolitik vergibt jährlich im Rahmen seiner Jahrestagung den mit 3.000€ dotierten Reinhard Selten-Preis (Young Author Best Paper Award) für Papiere, die sich insbesondere durch Originalität, Bedeutung der Fragestellung und saubere Methodik auszeichnen.
Benannt ist der Preis nach Reinhard Selten, Träger des von der Schwedischen Reichsbank in Erinnerung an Alfred Nobel gestifteten Preises für Wirtschaftswissenschaften für seine Arbeiten im Bereich der Spieltheorie. Insbesondere entwickelte er das Konzept des teilspielperfekten sowie des trembling-hand-perfekten Gleichgewichts.