PWP-Sonderheft: Geoökonomie
Call for Papers: "Geoökonomische Herausforderungen und ihre Folgen für die Europäische Union"

Gast-Herausgeber/in:
Prof. Gabriel Felbermayr, PhD
WIFO und Wirtschaftsuniversität Wien (WU)
Prof. Dr. Lisandra Flach
Ifo München und Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München
Die internationale Wirtschaftsordnung befindet sich im Umbruch. Während die Globalisierung über Jahrzehnte als Motor für Wachstum, Effizienz und Wohlstand galt, stehen ihre politischen und sicherheitspolitischen Implikationen heute zunehmend im Zentrum öffentlicher und wissenschaftlicher Debatten. Spätestens seit den massiven Störungen globaler Lieferketten infolge der Covid-19 Pandemie, dem Krieg in der Ukraine sowie dem eskalierenden Handelskonflikt zwischen den USA und China wird deutlich, wie verwundbar wirtschaftliche Verflechtungen gegenüber geopolitischen Spannungen sind.
An die Stelle eines regelbasierten internationalen Systems tritt zunehmend ein geostrategisch geprägtes Umfeld, in dem politische Erwägungen und Macht wirtschaftliche Entscheidungen dominieren. Protektionistische Tendenzen gewinnen an Einfluss, und wirtschaftspolitische Instrumente wie Sanktionen, Exportkontrollen oder Subventionen werden verstärkt zur Erreichung außen- und sicherheitspolitischer Ziele eingesetzt.
Diese Entwicklungen werfen eine Reihe zentraler Fragen auf: Welche Rolle spielen geopolitische Interessen und wirtschaftliche Zwangsmaßnahmen heute in der Handelspolitik? Welche Auswirkungen haben geoökonomische Spannungen auf Wachstum, Inflation und unternehmerische Investitionsentscheidungen? Mit welchen wirtschaftlichen Kosten ist eine Fragmentierung der Weltwirtschaft verbunden? Und wie sollte die EU auf geoökonomische Risiken reagieren?
Das PWP Sonderheft soll Einblicke in die aktuellen wirtschaftswissenschaftlichen Arbeiten zu Geoökonomie geben und diskutieren, wie wirtschaftspolitische Strategien im Spannungsfeld von Globalisierung, Sicherheit und geopolitischem Wettbewerb neu gedacht werden sollten. Empirische sowie theoretische Arbeiten mit besonderem Augenmerk auf die Situation in Deutschland und Europa sind willkommen.
Die Veröffentlichung des Sonderhefts ist für Q1 2026 geplant.
Einreichungen sind bis zum 1.10.2025 möglich.