Gustav-Stolper-Preis 2021

Gustav-Stolper-Preisträger des Jahres 2021 ist Lars P. Feld (Universität Freiburg).

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Am Dienstag, den 28. September 2021, wurde durch den VfS-Vorsitzenden Georg Weizsäcker der Gustav-Stolper-Preis verliehen. Der Preis ging an Lars P. Feld  (Universität Freiburg).

„Lars Feld erfüllt auf vorbildliche Weise die Notwendigkeit, dass sich neue Forschung mit den aktuellen wirtschaftspolitischen Fragen befasst. Er hat seine empirischen Forschungsarbeiten zu Staatsfinanzen und Wirtschaftswachstum mit großer intellektueller Kraft in die Politikberatung eingebracht und trägt durch sein Wirken sehr viel zum Transfer zwischen Universität und Politik bei", begründet Georg Weizsäcker die Auszeichnung.

Lars Feld, langjähriges Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der Gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland – und für ein Jahr sein Vorsitzender – wird auf der diesjährigen Online Tagung des Vereins für Socialpolitik mit dem Gustav-Stolper-Preis ausgezeichnet.

Mit dem Gustav-Stolper-Preis prämiert der Verein für Socialpolitik jährlich hervorragende Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die mit Erkenntnissen wirtschaftswissenschaftlicher Forschung die öffentliche Diskussion über wirtschaftliche Zusammenhänge und Probleme beeinflussen und wichtige Beiträge zum Verständnis und zur Lösung ökonomischer Probleme im internationalen Vergleich geleistet haben.

Benannt ist der Preis nach dem Volkswirt, Journalist und Politiker Gustav Stolper (1888 – 1947). Stolper wurde im Jahr 1913 Mitherausgeber des "Österreichischen Volkswirts“ und emigrierte nach der Machtergreifung Hitlers in die USA, wo er unter anderem als wirtschaftspolitischer Berater bei der von Herbert Hoover geleiteten Untersuchungskommission zur wirtschaftlichen Situation in Deutschland und Österreich tätig war.

Lars Felds Ausbildung erfolgte in Saarbrücken sowie in St. Gallen. Nach seinem Diplom an der Universität des Saarlandes zog es ihn in die Schweiz, wo er promovierte und sich habilitierte. Nach Professuren in Marburg und Heidelberg hat er seit 2010 den Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik und Ordnungsökonomik in Freiburg inne und leitet seither auch das Walter Eucken Institut als sein Direktor.

In seiner Forschung legt Feld seinen Schwerpunkt ebenfalls auf die Wirtschaftspolitik, mit einem besonderen Fokus auf Staatsfinanzen sowie auf die Fachgebiete der politischen Ökonomik und der ökonomischen Analyse des Rechts. Er setzt sich umfassend und umfangreich mit der Rolle des Staats im Wirtschaftsleben auseinander und ist einer der führenden und gefragtesten Experten auf diesem Themengebiet.

Besondere Bedeutung erlangte Lars Feld durch seine umfangreiche Politikberatung. Er gestaltete als langjähriges Mitglied die Arbeit vieler einflussreicher Gremien mit, darunter der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und der wissenschaftliche Beirat des Bundesfinanzministeriums. In den Debatten zu Staatsfinanzen war und ist er stets ein wichtiger Ratgeber von Öffentlichkeit und Politik. Besonders viel Gehör finden seine Befürwortungen der Schuldengrenze für die öffentlichen Haushalte. In seinen Äußerungen zu aktuellen politischen Fragen zeigt sich eine auffallend starke Verbindung zu Lars Felds eigener Forschung. Seine lange Liste an Veröffentlichungen beinhaltet vielbeachtete Beiträge zu Steuerehrlichkeit sowie zu den Korrelaten von Staatsdefiziten und Wirtschaftswachstum. Ein besonderer Schwerpunkt seiner Forschung liegt in der demokratischen Legitimation von Besteuerung. Lars Feld identifizierte insbesondere viele empirische Zusammenhänge zwischen Staatsschulden und polit-ökonomischen Variablen.

Auch im Rahmen seiner Rollen als Institutsleiter, Lehrer und Kollege findet man in Lars Felds Arbeit viele hervorragende Beispiel für die gelungene Verbindung von Forschung und Politikberatung.  Er gibt sein politökonomisches Denken und Wissen auf eloquente Weise an Studierende, die Kollegenschaft, die Politik und die Öffentlichkeit weiter.

Weitere Informationen zum Gustav-Stolper-Preis finden Sie hier.