Bisherige Preisträger/innen:

Bisherige Preisträger/innen:

Gustav-Stolper-Preis 2023: Veronika Grimm (FAU Erlangen-Nürnberg)

Veronika Grimm hat bedeutende Beiträge in der Forschung zu Verhaltensökonomik und Energiemärkten geleistet. Ihre Erkenntnisse strahlen dabei weit über die Wissenschaft hinaus. In beeindruckender Weise verbindet sie höchsten wissenschaftlichen Anspruch mit klarer Kommunikation und wegweisenden Empfehlungen zu praktischer politischer Umsetzung. Ihr Beitrag zur wissenschaftlichen und gesamtgesellschaftlichen Debatte ist herausragend. 

Lesen Sie hier die Laudatio von Regina T. Riphahn.

Gustav-Stolper-Preis 2022: Monika Schnitzer (LMU München)

Monika Schnitzer verbindet neue und neueste Forschung mit den aktuellen wirtschaftspolitischen Themen. Technologien und ihre Entwicklung sind Resultate von ökonomischen Strukturen und den aus ihnen erwachsenen Anreizen. Monika Schnitzer hat dies nicht nur in ihrer Forschung beleuchtet, sondern führt die fachlichen Argumente auch in der Kommunikation mit Öffentlichkeit und Politik auf herausragende Weise aus.

Gustav-Stolper-Preis 2021: Lars P. Feld (Walter Eucken Institut)

Lars P. Feld erfüllt auf vorbildliche Weise die Notwendigkeit, dass sich neue Forschung mit den aktuellen wirtschaftspolitischen Fragen befasst. Er hat seine empirischen Forschungsarbeiten zu Staatsfinanzen und Wirtschaftswachstum mit großer intellektueller Kraft in die Politikberatung eingebracht und trägt durch sein Wirken sehr viel zum Transfer zwischen Universität und Politik bei.

Gustav-Stolper-Preisträger 2020: Markus Brunnermeier (Princeton University)

Markus Brunnermeier hat bedeutende Beiträge auf den Gebieten der Makroökonomik und der Finanzmarktforschung geleistet. Seine innovativen Studien, in denen er endogene Finanzmarktrisiken und systemische Risiken in der Ökonomie betrachtet, leisten einen bedeutenden Beitrag für ein neues Verständnis der Ursachen von Finanzkrisen. Markus Brunnermeier kommuniziert seine Forschungsergebnisse in der Öffentlichkeit und in Diskussionen mit betroffenen Institutionen und entwickelt konkrete Politikvorschläge. Seine Forschung findet Beachtung weit über die wissenschaftliche Fachwelt hinaus.

Gustav-Stolper-Preisträgerin 2019: Ulrike Malmendier (University of California at Berkeley)

Ulrike Malmendier hat bedeutende Beiträge in den Gebieten der Volkswirtschaftslehre und der Finanzwirtschaft geleistet. Ihre innovative Forschung zur Verhaltensökonomik, Unternehmensfinanzierung, Vertragstheorie und zur ökonomischen Analyse des Rechts ist wegweisend für ein neues Verständnis für die Handlungsmotive verschiedener Wirtschaftssubjekte sowie deren Auswirkungen. Ihre bereichernden Erkenntnisse finden Beachtung über die Wissenschaft hinaus.

Gustav-Stolper-Preisträgerin 2018: Isabel Schnabel (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn)

Isabel Schnabel hat durch ihre Arbeit im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sowie durch vielfältige fachwissenschaftliche Arbeiten und Medienartikel der Öffentlichkeit eine tiefere Einsicht in die ökonomische Wirkung von Aufsicht und Regulierung von Finanzmärkten vermittelt. Ihre internationale Präsenz und Sichtbarkeit tragen zu einem gemeinsamen europäischen Verständnis etwa zu den Themen Bankenregulierung und europäische Einlagenversicherung bei.

Gustav-Stolper-Preisträger 2017: Ludger Wößmann (ifo Zentrum für Bildungsökonomik / Ludwig-Maximilians-Universität München)

Ludger Wößmann hat durch seine bildungsökonomischen Beiträge in vorbildlicher Form dazu beigetragen, die Anwendung ökonomischer Methoden und Erkenntnisse der Öffentlichkeit zu vermitteln und zugänglich zu machen. Er beteiligt sich aktiv an der öffentlichen Diskussion um Bildungsfragen, und auch seine fachwissenschaftlichen Arbeiten werden regelmäßig in öffentlichen Medien aufgegriffen.

Gustav-Stolper-Preisträger 2016: Christoph M. Schmidt (Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung)

Christoph M. Schmidt hat durch seine Beiträge in der öffentlichen und politischen Diskussion und insbesondere durch seinen Einsatz beim Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage dazu beigetragen, wichtige wirtschaftspolitische Themen in den Fokus der Diskussion zu stellen und einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln. Sein Engagement hat die Verbreitung ökonomischer Erkenntnisse in der Politik und in der Öffentlichkeit wirkungsvoll vorangetrieben. 

Gustav-Stolper-Preisträger 2015: Justus Haucap (Duesseldorf Institute for Competition Economics)

Justus Haucap hat durch seine Beiträge in der öffentlichen und politischen Diskussion und insbesondere durch seinen Einsatz in der Monopolkommission dazu beigetragen, wichtige wettbewerbspolitische und andere wirtschaftspolitische Themen besser zu verstehen und einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln. Sein Engagement hat die Verbreitung ökonomischer Ideen in der Politik und in der Öffentlichkeit wirkungsvoll vorangetrieben.

Gustav-Stolper-Preisträger 2014: Carl Christian von Weizsäcker (MPI für Gemeinschaftsgüter Bonn)

Durch sein unermüdliches Interesse für die Natur volkswirtschaftlicher Zusammenhänge und seine außerordentlichen analytischen und rhetorischen Fähigkeiten hat Carl Christian von Weizsäcker den Nutzen der neoklassischen Analyse bekräftigt, um wichtige gesellschaftliche Themen wie Verteilung und Gerechtigkeit, Industriepolitik und Staatsfinanzen besser zu verstehen, zu erklären und medienwirksam zu thematisieren.

Gustav-Stolper-Preisträger 2013: Clemens Fuest (ZEW Mannheim)

Durch sein ausgewogenes Auftreten für die Einhaltung der No-Bail-Out-Klausel der Europäischen Verträge, seine nüchterne Ursachenanalyse des moralischen Risikos bei Finanzinstituten und Staaten in der Währungsunion, bis hin zu seinen Vorschlägen zum Schuldenschnitt und zur Bankenunion, hat uns Clemens Fuest stets darauf aufmerksam gemacht, dass es auf Grund der schieren Komplexität der europäischen Staatsschuldenkrise zwar einfache Antworten, aber keine einfachen Lösungen gibt.

Gustav-Stolper-Preisträger 2012: Wolfgang Franz

Durch seine energischen, medienwirksamen Bemühungen hat Wolfgang Franz Lösungsansätze zu aktuellen Problemen des Arbeitsmarktes und der Makroökonomik vermittelbar und verständlich gemacht. Seine stets empirisch begleitete Beratung hat zu einer pragmatischen und evidenzbasierten Wirtschaftspolitik in Deutschland beigetragen.

Gustav-Stolper-Preisträger 2011: Otmar Issing

Durch sein wirksames, aber bescheidenes Auftreten hat Otmar Issing stets darauf hingewirkt, die aktuellen Themen der Geldpolitik und der angewandten Makroökonomik auf eine klare, ausgewogene und einleuchtende Art und Weise zu vermitteln. Seine kühle, jedoch kritische Analyse trägt zu einer glaubwürdigen und von Wissenschaft begleiteten Diskussion der Euro-Epoche bei.

Gustav-Stolper-Preisträger 2010: Ernst Fehr

Ernst Fehr ist seit 1994 Professor für Mikroökonomik sowie Direktor des Instituts für Empirische Wirtschaftsforschung an der Universität Zürich. 1956 in Vorarlberg geboren, studierte und promovierte er an der Universität Wien zum Dr. rer. oec. Von 1988 bis 1989 war er Research Fellow an der London School of Economics, danach wissenschaftlicher Assistent am Institut für Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftspolitik der TU Wien, wo er 1991 habilitierte. Neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit an der Universität Zürich war er 1993 – 2006 Direktor des Ludwig Boltzmann Institute for Research in Economic Growth, Wien, 2002 – 2006 externes Fakultätsmitglied am Santa Fe Institut und ist seit 2003 Fakultätsmitglied des Department of Economics am Massachusetts Institute of Technology, wo er zwei Monate im Jahr verbringt. Er hat in den letzten Jahren zahlreiche internationale Rufe erhalten und abgelehnt, u.a. von der Princeton University, der University of California at Berkeley und der University of Cambridge und Oxford. Die hohe wissenschaftliche Wertschätzung, die er genießt, kommt auch in zahlreichen Ehrungen zum Ausdruck. Die European Economic Association hat ihm 1998 die Hicks-Tinbergen Medaille verliehen und ihn 2008 zu ihrem Präsidenten gewählt. Der Verein für Socialpolitik hat ihn 1999 mit dem Gossenpreis ausgezeichnet. 2005 war er Präsident der Economic Science Association. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Sciences und er war 2004 – 2009 Fellow am Collegium Helveticum. 2008 erhielt er den Marcel-Benoist-Preis. Ernst Fehr hat in den letzten 10 Jahren ein unglaublich vielfältiges und tiefes wissenschaftliches Werk vorgelegt, das sich nicht nur in zahlreichen Veröffentlichungen in den weltweit besten ökonomischen Fachzeitschriften wie der American Economic Review, Econometrica, Quarterly Journal of Economics und Journal of Political Economy widerspiegelt, sondern auch in vielbeachteten Publikationen in Zeitschriften wie Nature und Science. Er ist nicht nur einer der produktivsten, sondern auch der meistzitierte deutschsprachige Ökonom. Gleichzeitig findet seine Forschung großen Widerhall in der Presse. Er selbst schreibt regelmäßig Beiträge für die Neue Zürcher Zeitung, aber mindestens genau so häufig wird über ihn und seine Forschung in Zeitungen wie der FAZ oder der Financial Times berichtet. Ernst Fehr hat zentrale Beiträge zur experimentellen Ökonomie und zur Verhaltenstheorie, aber auch zur Arbeitsmarktökonomie, zur Spieltheorie, zur Vertragstheorie, zur Neuroökonomie, zur Evolutionspsychologie und zur Anthropologie geleistet. Insbesondere seine Beiträge zum Einfluss von Fairness und Reziprozität auf ökonomisches Entscheidungsverhalten, zur Entwicklung von Kooperation in kleinen Gruppen, zur psychologischen Fundierung von ökonomischen Anreizen und zur beschränkten Rationalität haben einen starken Einfluss auf die Wirtschaftswissenschaften. Besonders bemerkenswert ist die Vielfalt seiner wissenschaftlichen Arbeiten. Er hat zahlreiche grundlegende experimentelle Arbeiten vorgelegt, in denen er u.a. nachgewiesen hat, dass Fairness und Reziprozität das Verhalten von Menschen in kleinen Gruppen wesentlich beeinflussen, unter welchen Bedingungen dieser Einfluss Kooperation in kleinen Gruppen erleichtert, aber auch dass dieser Einfluss einen dramatischen Einfluss auf die Funktionsfähigkeit von Arbeitsmärkten haben kann. Er hat als einer der ersten experimentellen Wirtschaftsforscher kontrollierte Feldexperimente (neben klassischen Laborexperimenten) durchgeführt. Er hat grundlegende theoretische Arbeiten vorgelegt, in denen er u.a. ein Modell der „Ungleichheitsaversion“ entwickelt hat, das sich auf ein breites Spektrum von Experimenten anwenden und empirisch überprüfen lässt. Er hat mit Ethnologen zusammengearbeitet, um bestimmte grundlegende Experimente nicht nur mit Versuchspersonen aus entwickelten Industrienationen, sondern auch mit Versuchspersonen aus Naturvölkern im Amazonasbecken und in Papua Neuguinea durchzuführen und zu prüfen, in wie weit „faires“ Verhalten kulturell geprägt ist. In jüngster Zeit ist er einer der wichtigsten Vertreter der „Neuroökonomie“, welche mittels der Erforschung der neuronalen Grundlagen ökonomischen Verhaltens eine Mikrofundierung von wirtschaftlichen Präferenzen leistet.

Gustav-Stolper-Preisträger 2009: Martin Hellwig

Martin Hellwig (* 5. April 1949) promovierte 1973 am MIT in Cambridge, Massachusetts. Von 1974 bis 1977 war er Assistant Professor an der Princeton University, bevor er an die Universität Bonn wechselte, wo er bis 1987 einen Lehrstuhl innehatte. Von 1987 bis 1996 war er an der Universität Basel, von 1996 bis 2004 an der Universität Mannheim tätig. Seit 2004 ist er Direktor des Max-Planck-Instituts zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn. Martin Hellwig zählt zu den international profiliertesten deutschsprachigen Ökonomen. Sein wissenschaftliches Oeuvre umfasst Veröffentlichungen in den renommiertesten Zeitschriften wie der American Economic Review, Econometrica und der Review of Economic Studies. Die hohe wissenschaftliche Wertschätzung, die er in der akademischen Gemeinschaft genießt, kommt in zahlreichen Mitgliedschaften und Ehrenmitgliedschaften in wissenschaftlichen Akademien zum Ausdruck. So ist er unter anderem Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Fellow der Econometric Society, Honory Member der American Economic Association, Foreign Honory Member der American Academy of Arts and Science, Member der Academia Europaea in London. Aber auch in seiner Wahl zum Präsidenten der European Economic Association (1992) und zum Vorsitzenden des Vereins für Socialpolitik (2001-2004) wird diese große Wertschätzung deutlich. So theoretisch manch einem seine wissenschaftlichen Veröffentlichungen erscheinen dürften, so konkret und praxisrelevant sind gleichzeitig seine wirtschaftspolitischen Empfehlungen. Und so ist es nicht verwunderlich, dass sein Rat von vielen Gremien gesucht wird. Seit 1995 ist er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie, seit 2004 Mitglied der European Economic Advisory Group on Competition Policy bei der Europäischen Kommission. Der breiteren öffentlichkeit wurde Martin Hellwig spätestens als Vorsitzender der Monopolkommission (2000 bis 2004) bekannt, der er seit 1998 angehörte. In zahlreichen Gutachten und Stellungnahmen hat Martin Hellwig maßgeblich die öffentliche Diskussion zu wettbewerbspolitischen Themen und Regulierungsfragen geprägt. In jüngster Zeit hat Martin Hellwig in einer Vielzahl von Zeitungsartikeln und Medienbeiträgen Stellung zur aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise bezogen. Besonders bemerkenswert dabei ist, dass er die der Krise zugrundeliegenden Zusammenhänge durch eigene Beiträge aus mehr als zwei Jahrzehnten theoretischer Forschung erklären kann, aber sie gleichzeitig auch einem breiten Publikum anschaulich zu vermitteln vermag. Diese Kombination von tiefer theoretischer Analyse einerseits und sehr konkreten Handlungsempfehlungen andererseits ist unter Ökonomen ausgesprochen rar. Dass Martin Hellwig als Autorität zu diesen Fragen gilt, zeigt sich schließlich in seiner jüngst erfolgten Berufung in den neu konstituierten Lenkungsrat Unternehmensfinanzierung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie, dessen Sprecher er ist.

Gustav-Stolper-Preisträger 2008: Hans-Werner Sinn

Die Handelsblatt-Liste der Medienstars führt Hans-Werner Sinn mit großem Abstand an. Dabei verdankt er seine Prominenz nicht nur einer Omnipräsenz in den Medien. Er schreibt Bücher, die in aller Munde sind, weil sie Probleme behandeln, die alle bewegen, und er schreibt sie in einer Sprache, die anschaulich, kraftvoll und unverwechselbar ist. Zu den bekanntesten Büchern zählen Kaltstart (zusammen mit Gerlinde Sinn), Die Basar-Ökonomie und Ist Deutschland noch zu retten?. Seine wirtschaftspolitischen Forderungen (Stichworte: Lohnsenkung, aktivierende Sozialhilfe usw.) finden nicht immer ungeteilte Zustimmung, sie lassen sich aber nur selten einfach abtun. Sinn argumentiert mit Zahlen und Fakten. Er ist ein Ökonom ersten Ranges mit über 80 Aufsätzen in referierten Zeitschriften, darunter Veröffentlichungen in der American Economic Review und im Quarterly Journal of Economics. Wenige deutsche Ökonomen haben erfolgreicher publiziert. In der Datenbank Repec war er im Jahr 2006 der wissenschaftlich am häufigsten zitierte deutsche Ökonom. Seine Habilitationsschrift ist ein Meilenstein bei der Analyse von Besteuerungswirkungen auf die Finanzierungsentscheidungen von Unternehmen. Sinn gilt zudem als der Erfinder der Nukleustheorie und wird als solcher international anerkannt. Als eine seiner wohl größten Leistungen zählt aber der Kaltstart. Man erinnere sich: Obwohl die Politik keine Gelegenheit ausließ, die Wiedervereinigung herbeizubeschwören, traf diese Politiker und Ökonomen unvorbereitet. Eine Theorie, die Leitbild für den schwierigen Transformationsprozess von einer sozialistischen Planwirtschaft zur sozialen Marktwirtschaft hätte sein können, gab es nicht einmal in Ansätzen. Kaltstart war da ein Durchbruch. Die Eheleute Sinn verstanden es in vorbildhafter Weise, die anstehenden Probleme in ihrer Breite zu erfassen, theoretisch einzuordnen und relativ konkrete Handlungsempfehlungen abzuleiten. Insbesondere haben die Sinns früher als andere die beschäftigungspolitischen Gefahren der eingeschlagenen Wirtschafts- und Tarifpolitik aufgezeigt. Hans-Werner Sinns unnachahmliche Stärke liegt darin, drängende wirtschaftspolitische Probleme zum Thema zu machen und Lösungswege aufzuzeigen. Das jüngste Beispiel liefert die globale Klimaerwärmung. Die Thünen-Lecture auf der Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik 2007 nutzte Sinn, um der deutschen Öffentlichkeit das Einmaleins von Angebot und Nachfrage in der Klimapolitik klar zu machen. Wenig ist für die Welt gewonnen, wenn lediglich die Nachfrage nach fossilen Energieträgern eingeschränkt wird. Die Klimapolitik darf das Angebot nicht vergessen, so seine wichtige Botschaft.

Gustav-Stolper-Preisträger 2007: Bruno S. Frey

Bruno S. Frey war von 1970-1978 Professor an der Universität Konstanz. Seit 1978 bis hin zur Emeritierung war er Professor am Institut für empirische Wirtschaftsforschung an der Universität Zürich, wo er noch heute arbeitet. Bruno S. Frey ist sicherlich einer der originellsten deutschsprachigen Hochschullehrer. Seine Forschungskarriere begann gegen Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre mit bahnbrechenden Arbeiten zur neuen politischen Ökonomie, in denen er zum ersten Mal die Konsequenzen eigennützigen Handelns von Regierungen, Verbänden und Bürokratien systematisch untersucht hat. Zur gleichen Zeit hat er auch Pionierleistungen in der Umweltökonomie erbracht, indem er Erkenntnisse der Public Choice auf das umweltökonomische Gedankengut angewendet hat. Bruno S. Frey ist hierbei nicht stehen geblieben. Er hat sich später der Schattenwirtschaft und vielen Bereichen der außermarktlichen Ökonomie zugewendet. Insbesondere sind in den letzten Jahren seine Arbeiten zur Glücksforschung und der ökonomischen Analyse der Kunst hervorzuheben. Bruno S. Frey versteht es, wichtige aktuelle Probleme aufzugreifen, sie darzustellen und er vertritt diese glänzend, sowohl in den Printmedien als auch in Rundfunk und Fernsehen. Bruno S. Frey ist ein Wissenschaftler, dem es sicherlich gelungen ist, wichtige Forschungsergebnisse der breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Bruno S. Frey ist einer der bekanntesten europäischen Professoren im Wissenschaftsbetrieb und wird häufig im gleichen Atemzug mit den berühmtesten nordamerikanischen Forschern genannt. Er hat in allen angesehenen, angelsächsischen Zeitschriften (American Economic Review, Journal of Political Economy, Quarterly Journal of Economics) veröffentlicht, und scheut sich aber dennoch nicht, sich in überregionalen Tageszeitungen (NZZ, FAZ, Zeit,...) ebenso mit wichtigen ökonomischen Erkenntnissen zu Wort zu melden.